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- Prolog -


Es war eine Nacht wie jede andere eigentlich auch, Jake lag neben mir im Bett und schlief seelenruhig. Ich lauschte seinem ruhigen, gleichmäßigen Atmen, während ich wie so oft schlaflos die dunkle Zimmerdecke anstarrte und das Licht des Mondes durch das Fenster fiel wobei es das Gesicht von Jake erhellte und mich noch mehr in die Dunkelheit rückte. Im Laufe der Nacht die mir endlos zu sein schien, veränderte sich jedoch etwas. Erst ganz zaghaft, dann nach und nach immer lauter werdend gleich der Kriegstrommeln aus längst vergangenen Zeiten, vernahm ich Jakes Pulsschlag. War es bald wieder so weit? Ich hasste es und doch konnte ich nicht ändern was ich war. Ein Geschöpf der Nacht, das traf am Besten auf mich zu, auch wenn ich einen normalen Alltag hatte wie jeder andere.

Vor knappen 582 Jahren hatten die Menschen etwas erneut zum Leben erweckt, was eine gar zu fürchterliche Apokalypse ausgelöst hatte. Die einst so fortschrittliche Technologie war fast vollständig verloren gegangen, keiner verstand sich heute noch darauf. Fiel etwas aus, war es für uns verloren und wir mussten lernen, ohne es zurecht zu kommen. Doch das war nicht einmal das Schlimmste. Neben der beinahe vollständigen Vernichtung sämtlicher Technologie und der beinahe kompletten Ausrottung der Menschen, wurden durch die Erweckung dieser beiden Lebewesen zwei neue menschliche Lebensformen geschaffen.Während sich die reinen Menschen als Lilith bezeichneten, so nannten sie die eine neue „Rasse“ Lidian oder Vampir und die zweite nannten sie Terran oder Werwolf. Jedoch anders als in deren Überlieferungen, brauchten die Lidian nur im Angesicht des vollen Mondes das Blut der Lilith, während die Terran sich am Fleisch der Lilith labten. Nur allzu häufig passierte es, dass Lidian und Terran sich um deren Beute bekämpften, wobei fast ausschließlich die Lidian unterlagen, was dazu geführt hatte, dass sie schon wieder fast gänzlich vom Angesicht der Erde getilgt waren. Die Terran konnten sich so fast ungehindert ausbreiten und ihr Blut an nachkommende Generationen weitergeben, gäbe es da nicht den Orden des Roten Mondes. Er jagte die Terran, die jeden Monat mehrere dutzende Lilith abschlachteten, obwohl diese für das Leid heutzutage nicht mehr verantwortlich waren, sondern deren längst zu Staub zerfallene Ahnen. Der Orden bestand aus kampferprobten Lilith, ein paar alter noch funktionstüchtiger Cyborgs und einer Hand voll Terran, die die Überzeugungen der restlichen Terran nicht teilten.

Ich gehörte zu den wenigen Terran, die sich strikt weigerten, sich bei Vollmond von den Lilith zu nähren. Wenn sich mir die Gelegenheit bot, riss ich einem anderen Terran, der auf der Jagd nach den Lilith war, das Herz heraus oder biss ihm die Kehle durch.Es war zwar nicht sonderlich toll, seinesgleichen zu töten, doch war es nicht richtig, abertausende Lilith jeden Monat abzuschlachten, die nicht einmal etwas getan hatten. Irgendwann hatte ich vom Roten Mond erfahren und eine ganze Weile nach Mitgliedern des Ordens gesucht, war jedoch erfolglos geblieben. Als ich dann eines Morgens in den Buchladen kam, in dem ich seit Jahren arbeitete, sagte mir der Besitzer, dass jemand im Hinterzimmer auf mich warten würde. Dort hatte jemand mit schwarzem Umhang, auf dem ein roter Vollmond prangte, mit dem Rücken zur Tür gestanden und die Kapuze trotz allem tief ins Gesicht gezogen. Ob Mann oder Frau vermochte ich nicht zu sagen. Ein Stimmenverzerrer machte auch die letzte Chance zunichte, die Person vor mir einzuschätzen.

„Dein Name ist Faye nicht wahr? Du bist eine von wenigen Terran, die keine Lilith abschlachten und hast nach uns, dem Roten Mond gesucht. Nun sag mir, warum suchst du seit Monaten nach uns?“, die Stimme klang wenn auch verzerrt, durchaus freundlich. „Nun ja, mein Name ist Faye und es ist richtig, ich bin ein Terran. Bis heute habe ich noch keinen einzigen Lilith für die Fleischlust meiner Art abgeschlachtet, mein Zorn richtet sich gegen Lidian und Terran, die jeden Monat ihrer Fleisch- und Blutlust wegen dutzende Lilith töten. Ich töte nur um mein Dorf zu schützen, wenn ein Lidian oder Terran hier nach einem Opfer sucht. Ich teile eure Überzeugungen und suchte deswegen nach einem des Ordens, weil ich helfen möchte, die Lilith vor den Clans der Nacht zu schützen.“ „Nun Faye, das sind große Worte, aber hast du dafür auch wirklich einen überzeugenden und wahrhaftigen Grund?“, fragte die Gestalt vor mir, wobei sie sich zu mir herumdrehte. Noch immer war es mir nicht möglich einzuschätzen, ob das vor mir nun ein Mann oder eine Frau war. Der Grund für meine Worte? Meine Gedanken überschlugen sich, mir fielen unzählige mögliche Gründe ein, doch nur einer lies sich festhalten, der auch der Wahrheit entsprach – Jake. Eigentlich wollte ich doch nicht mehr, als den zu beschützen, den ich liebte. „Jake...“, begann ich flüsternd in Gedanken verloren: „Ich will eigentlich nur jemanden beschützen der mir sehr wichtig ist. Deswegen möchte ich euch in eurem Kampf für eine friedliche Welt helfen.“ Auf einmal kam Bewegung in die schwarze Gestalt vor mir. Unter dem Umhang blitzte eine Rüstung auf, Hände in Panzerhandschuhen streiften die Kapuze zurück. Fassungslos starrte ich in das Gesicht einer jungen Frau, kaum älter als ich, die jedoch offensichtlich aus dem fernen Osten kommen musste. Doch etwas an ihr verriet, dass ihre Vorfahren nicht nur aus Asien stammten. Eine lange fuchsrote Haarmähne zu einem losen Zopf gebändigt, fiel ihre Schultern herab. An ihrer Seite hing ein leicht gebogenes Schwert. Was zum Teufel war das denn für eine komische Waffe? Sicher taugte sie nicht wirklich zum Kampf und war eher Zierrat. Hier in Falkirk gab es nur gerade Klingen, deren Länge mitunter beachtlich war. Manche davon reichten mir bis zur Brust, bevor ihre beidseitig scharfe Klinge in den Griff überging. Eine Waffe die fast ausschließlich von Reitern benutzt wurde, da sie für den Kampf am Boden meist zu unhandlich war. „Ich verstehe deine Beweggründe und sie erscheinen mir durchaus Grund genug zu sein, Faye. Doch bist du wirklich gewillt, dein Leben auch für andere und nicht nur diesen Jake einzusetzen?“, fragte sie mit Nachdruck, jegliche Emotionen wichen dabei aus ihrem Antlitz. Ich nickte entschlossen, Worte fand ich, waren überdrüssig. Ehe ich hatte reagieren können, war sie durch den Raum zu mir gelaufen, hatte mich an meinem ledernen Oberteil gepackt und sah mir durchdringend in die Augen. Ich befürchtete, sie würde mich mit ihren Augen, gleich einer Lanze, einfach durchbohren.

Nach einer Weile, die mir wie die Ewigkeit selbst vorkam, lies sie mich mit einem knappen Nicken los. „Deine Worte sind ehrlich gesprochen und du bist voller Aufrichtigkeit. Das ist gut so, sehr gut. Du wirst im Orden einen Gönner für deine Aufnahme brauchen. Ich werde unserem Rat berichten, was ich von dir halte und sie werden entscheiden. Auf jeden Fall wird dich ein Brief erreichen, indem die Entscheidung des hohen Rates festgehalten ist. Wenn du aufgenommen wirst, so lautet der Name deiner Gönnerin Kyra. Sie ist eine Terran, die großen Wert auf Ehre und Anstand legt.“ Ich wollte etwas sagen, sie nach ihrem Namen fragen, doch blieb mir die Frage im Hals stecken, als die Welt vor mir in ein grelles, blutrotes Licht getaucht wurde. Das Licht lies langsam nach und gab mir das Hinterzimmer des Buchladens zurück, doch die unbekannte junge Frau war verschwunden.

 
   
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Über mich  
  Ich bin 20 Jahre alt, schreibe seit einigen Jahren. Ich stamme aus Ludwigshafen am Rhein und verdanke einigen Menschen, dass ich meine Texterei nicht aufgegeben habe.
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